Humidos
Die Luftbefeuchtung gehört zu einer der grundlegenden Luftaufbereitungsarten. Es gibt verschiedene Verfahren dazu. Traditionell und heute nicht mehr sehr aktuell, ist die Befeuchtung mittels eines Kontaktbefeuchtungsverfahrens. Eine Befeuchtung der Luft (Zuluftstrom) mittels Wabenbefeuchter entspricht nicht mehr den heutigen Hygienestandards. Für eine adiabatische Abluftbefeuchtung werden Wabenbefeuchter durchaus noch in Betracht gezogen. Der Unterhalt dieser Anlagen ist jedoch relativ hoch und man kommt zunehmend von dieser Befeuchterart weg.
Ein zweites Verfahren ist die Luftbefeuchtung mit Dampf. Hygienisch vorteilhaft und ohne Temperatureinbussen. Während der Befeuchtung ist dieses Verfahren wiederum sehr energieintensiv. Der Dampf muss produziert werden (> 100 °C) und dazu wird eine grosse elektrische Energie aufgewendet. Ist Dampf in einer Prozesskette bereits vorhanden, ist dieses Verfahren sehr gut geeignet und kann einfach eingesetzt werden.
Das dritte Verfahren ist die Luftbefeuchtung mittels Hochdruckzerstäuber. Dieses Verfahren ist sehr aktuell und wird oft eingesetzt. Die Standards haben sich enorm weiterentwickelt und die Langlebigkeit hat sich stark verbessert. Viele ältere Modelle wurden aufgrund ihrer fehlenden Funktionssicherheit ersetzt. Hier wird mittels Hochdruckpumpen (Osmose-) Wasser auf ein hohes Druckniveau gebracht (z.B. 70 bar) und im Luftstrom mittels Zerstäuberdüsen aufgegeben. Es entsteht ein feiner Nebel der den Luftstrom bis hin zur Sättigungsgrenze befeuchtet.
Mountair Humidos Befeuchtungssystem mit zentraler Pumpe
Mit dem Hochdruckzerstäuber (HDZ) Befeuchtungssystem mit zentraler Pumpe wird die Befeuchtung von mehreren Anlagen – in Zuluft wie auch Abluft – mit einer einzelnen zentralen Pumpe ermöglicht. Das bauseits gelieferte Osmose-Wasser wird dabei durch eine Hochdruckpumpe auf einen konstanten Druck gebracht. Durch den Frequenzumrichter für den Pumpenmotor sowie eine minimale Umlaufmenge in der Pumpeneinheit kann ein grosser Leistungsbereich abgefahren werden.
In den einzelnen Zonen wird die notwendige Wassermenge über mehrere Zonenventile (digitale Schaltung) über die Düsen der zu befeuchtenden Luft zugeführt. Mit vier Stufenventilen können 15 Leistungsstufen gefahren werden -> 6.7 % Leistungsdifferenz pro Stufe. Jedem Zonenventil ist ein Entleerventil zugeordnet. Sobald der Befeuchter aufgrund abfallender Anforderung abschaltet, werden die Entleerventile geöffnet und das Wasser kann aus dem Düsenstock abfliessen. Dadurch kann kein abgestandenes Wasser in die Luft eingebracht werden. Diese Ansteuerung erfolgt in dem am Monobloc untergebrachten Slave-Regler.
Die Befeuchtung erfolgt adiabatisch, was eine Abkühlung der Luft durch die Befeuchtung zur Folge hat. Die Hauptregulierung befindet sich bei der Pumpstation. Dort kann auf einem Touch Screen neben der Ansicht der aktuellen Ist-Werte auch die Eingabe und Änderung aller Soll-Werte erfolgen. Ab dieser zentralen Regulierung (Master) erfolgt per Ethernet die Verbindung zu allen Unterstationen (Slave) bei den Düsenstöcken mit den Befeuchter-Racks und den einzelnen Zonenventilen am Monobloc. In der Zentraleinheit werden die Informationen der Slave-Stationen gesammelt und verarbeitet. Eine Modbus-Verbindung zum Gebäudeleitsystem übermittelt die Einschaltbefehle, die Werte der geforderten Leistungen sowie die aktuellen Ist-Werte der Anlage.
Die Standards bezüglich der Hygieneanforderungen an Zuluftbefeuchter haben sich stets erhöht. Die Probleme der Vergangenheit sowie die immer höher werdenden Anforderungen an Frischluft in Räumen grundsätzlich, haben dazu geführt, dass sich die Produkte über Zertifikate abheben müssen. Im Bereich Luftbefeuchtung gibt es viele Fabrikate, jedoch genügen noch lange nicht alle den heute geforderten Standards – für Hochdruck-Luftbefeuchter ist es die hygienische Unbedenklichkeit nach VDI 6022.
Die eingesetzten Materialien müssen eine mikrobielle Inertheit aufweisen, die Bauteile müssen alle zugänglich sein, gut gereinigt und ebenso ausgebaut werden können. Ebenso muss das Befeuchtersystem einwandfrei und komplett entleert werden können (Bereich im Luftstrom mit den Zerstäuberdüsen), Restwasser muss gänzlich abfliessen und darf nicht wieder im Luftstrom aufgegeben werden.
Mountair AG hat nun einen eigenen Hochdruckbefeuchter lanciert. Mountair Humidos ist hygienezertifiziert nach VDI 6022. Dies ermöglicht den flexiblen Einsatz unseres eigenen Befeuchtersystems sowohl bei Neuanlagen als auch bei Umbauten.
Humidos Hochdruckbefeuchter werden mit einer eigenen Regulierung ausgestattet. Je Humidos Befeuchter gibt es einen Master (Hochdruckpumpe) und mindestens einen Slave (eigentlicher Befeuchter im Luftstrom). Der Master-Schaltschrank ist mit einem Touchpanel ausgestattet und visualisiert die komplette Anlage. Sind mehrere Slaves angehängt, werden diese projektspezifisch auf dem Touchpanel dargestellt. Ein Slave-Schaltschrank übernimmt die anlagenspezifische Anbindung: Ansteuerung der Zonenventile, Auswertung Luftvolumenstrom (Ventilator), Fühler/Sensoren und die Sollwert-Vorgabe vom GLT (0-10V-Signal).